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Plötzlich im Dunkeln: Der designierte CIA-Chef Mike Pompeo (Mitte).

Foto: APA / AFP / Getty Images / Joe Raedle

Washington/Moskau – Zuschauer des US-Parlamentsfernsehens haben anstelle des üblichen Programms am Donnerstag zeitweise den russischen Staatssender Russia Today (RT) zu sehen bekommen. "Heute Nachmittag wurde die Internetübertragung von C-SPAN kurzzeitig durch ein Programm von RT unterbrochen", teilte der Parlamentskanal C-SPAN in Washington im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Man gehe nicht von einem Hackerangriff, sondern von einem Verbindungsfehler aus.

Das Problem sei mutmaßlich auf einen internen Softwarefehler des US-Senders zurückzuführen. Die Online-Übertragung aus dem Parlament wurde unterbrochen, als um 14.30 Uhr Ortszeit die Abgeordnete Maxine Waters im Repräsentantenhaus über die US-Börsenaufsicht SEC sprach. Für etwa zehn Minuten wurde stattdessen das Programm von RT gezeigt. Der englischsprachige Sender gilt als Vehikel Moskaus, um die russische Sichtweise auf das Weltgeschehen zu verbreiten. Kritiker bezeichnen RT auch als Propagandasender.

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Der mutmaßliche Übertragungsfehler geschah in einer Zeit erhöhter Spannungen zwischen Russland und den USA. Die US-Geheimdienste werfen dem Kreml unter anderem vor, mit von ihm beauftragten Hackerangriffen Einfluss auf den US-Präsidentschaftswahlkampf zugunsten des späteren Wahlsiegers Donald Trump genommen zu haben.

Es handelt sich um den zweiten auffälligen Vorfall innerhalb eines Tages. Bei der Anhörung des designierten CIA-Chefs Mike Pompeo war zuvor während der Eröffnungsrede von Senator Mike Warner der Strom ausgegangen, als dieser gerade über Russland sprach.

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Die Anhörung wurde anschließend in einen anderen Raum verschoben. Ein Grund für den Ausfall wurde vorerst nicht gefunden. "Manchmal im Leben gibt es keine Antworten auf Fragen", sagte der Vorsitzende des Komitees, Richard Burr. Für seinen Auftritt bei der Anhörung wurde Pompeo von den meisten Beobachtern ein positives Zeugnis ausgestellt, mit einer Bestätigung seiner Bestellung wurde gerechnet. (red, APA, 13.1.2017)